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Social Media Conference B2B – Ziele, Strategien und Umsetzungen

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© Gerd Altmann/ PIXELIO

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Am Donnerstag fand in München die Social Media Conference B2B statt – eine eintägige Konferenz, die sich mit dem Thema Social Media ausschließlich im B2B-Umfeld widmet. Für mich natürlich ein spannendes Thema als Online Marketing Manager eines B2B-Anbieters. An dieser Stelle möchte ich ein kleines, persönliches Resüme der Konferenz ziehen, um meinen Lesern einen kleinen Eindruck von dem Event zu vermitteln.Die Agenda des Tages war so aufgebaut, dass nach einem Grundlagenblock (Warum Social Media im Bereich B2B?) Best Practices, Strategien und Umsetzungen in diversen B2B-Branchen vorgestellt wurden, gefolgt von Vorträgen zum Potenzial der internen Nutzung und rechtlichen Aspekten. Abgeschlossen wurde der Tag von zwei Vorträgen zur Monitoring und Erfolgsmessung im Bereich B2B-Social-Media.

Die einführenden Grundlagen brachten, wie zu erwarten, keine wirklich neuen Erkentnisse in diesem Bereich – “Vielfach ist Social Media im B2B von vielen Einwänden auf Entscheider-Ebene beeinflusst und vor allem eingebremst“, “Es ist wichtig, möglichst alle Abteilungen im Unternehmen in den Prozess einzubinden und ein Verständnis für Social Media zu schaffen“ oder auch “Es muss klare Ziele geben und es müssen Prioritäten auf Kanäle und Zielgruppen gelegt werden“ waren hier die bereits hinlänglich bekannten “Insights“. Erwähnenswert war da schon eher die Erkentniss, dass beinahe alle Teilnehmer der Konferenz Social Media im Bereich B2B zwar betrieben, aber nur ein geringer Teil über eine verabschiedete Social Media Strategie mit klarer Zielsetzung verfügten.

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Quelle: Foto Veranstaltung

Interssant wurde es dann für mich dann im zweiten Teil, als mit T-Systems und der Walter AG zwei im B2B ansässige Unternehmen ihreSocial-Media-Strategien und vor allem auch die Umsetzung dazu ausführlich vorstellten. Wobei der Vortrag von T-Systems von einem klaren strategischen Ansatz her geprägt war (Was sind unsere Ziele, welche Zielgruppen erreichen wir mit welchen Kanälen?, Wo bekommen wir den relevanten Content her? und Wie bauen wir die Verteilung über die Kanäle auf?) und im Falle der Walter AG das Learning by Doing eher im Vordergrund stand. Beide Beispiele brachten, wie ich fand, einige interessante Aspekte zur Anwendung von Social Media im B2B-Umfeld hervor. Beispielsweise wurde im Falle von T-Systems wurde herausgestellt, dass man sich bei seinen Social-Media-Bemühung auf eine ganz spezifische Zielgruppe von Usern, die ausschließlich Informationssammlung zur Entscheidungsvorbereitung über die Sozialen Medien betreiben, adressiert und den Content sowie seine Verbreitung genau auf diese Anforderung zuschneidet. Hier spielen vor allem eine (3-köpfige) Redaktion und ein Blog-Netzwerk die entscheidende Rolle. Interessant zu erfahren war, das T-Systems mit diesem Konzept den deutschen Preis für Onlinekommunikation 2012 in der Kategorie beste Online-Strategie des Jahres gewonnen hat. Bei der Walter AG zeigte sich, dass durch die Nutzung vieler Abteilungen und auch der internationalen Aussenstellen des Unternehmens die Mitarbeiter immer mehr Spass am Befüllen der Netzwerke entwickelt haben und in einer „kleinen“ Kampagne sogar ein Produkt-Maskottchen des Unternehmens auf Weltreise geschickt haben. So viel zum Thema “Das ganze Unternehmen in Social Media einbinden“…

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Quelle: Foto Veranstaltung

Nach dem Mittagessen gab es einen kleinen Einblick in die aktuelle Corporate Social-Media- Strategie bei der Siemens AG. Was ich persönlich hoch interessant, aber auch unglaublich schwer umzusetzen fand, ist die Grundlage der Strategie: Siemens arbeitet daran seine Mitarbeiter, und zwar alle Mitarbeiter im gesamten Unternehmen, ersteinmal über Workshops zu enablen, privat Social Media Kanäle zu nutzen und diese, eigentlich privaten Accounts, dann auch im Geschäftsumfeld konsequent zu nutzen. Soll heißen, Siemens hält alle seine Mitarbeiter perspektivisch dazu an, private Social-Media-Accounts im Tagesgeschäft zu nutzen und zwar zu businessrelevanten Themen. Hier findet eine sicherlich diskussionswürdige Vermischung von privaten und beruflichen Inhalten in den eigentlich privat genutzen Accounts der Mitarbeiter statt. Dennoch steht hinter diesem Konzept eine durchdachte und ausgeklügelte Strategie zur Umsetzung, in die vom Konzern eine ganze Menge (vor allem Manpower bzw. Arbeitsstunden) investiert wird.

Der Vortrag zu rechtlichen Themen im Social Media bei B2B Unternehmen, der im übrigen unglaublich kurzweilig und humorvoll – trotz des nicht so weichen Themas :-) , zeigte sehr gut auf, wie viele wirklich heftige Stolperfallen hier auf die Unternehmen warten können. Haben Sie beispielweise mal über die Bildrechte bei Facebook-Posts nachgedacht, bei denen Facebook aus dem Link den Sie posten, ein Vorschaubild in den Post generiert? Oder kennen Sie die genauen AGBs von Pinterest, die beim Upload ein weltweites Recht auf alle Bilder und Logos erwerben? Hier gibt es zukünftig sicherlich noch richtig viel Aufklärungsarbeit zu leisten.

Die abschließenden Sessions zum Monitoring und der Analyse von Social-Media-Aktivitäten warteten dann wieder mit, wie ich finde, Grundanforderungen an professionelles Arbeiten im Online-Bereich auf. Es lässt sich auf einen kurzen Nenner bringen: Messe alle deine Aktivitäten und die Response darauf – behalte zusätzlich die Themen am Markt und deiner Zielgruppe im Auge. Diese Daten und Erkentnisse können dann in allen Unternehmensbereichen, sei es F&E, Marketing, HR oder auch Vertrieb gemeinsam und gewinnbringend genutzt werden.

Alles in allem fand ich es schon eine lohneswerte Konferenz, die einen guten Überblick über die To-Dos bei der Planung und Umsetzung einer Social Media Strategie im B2B gibt. Ich persönlich habe die besten Insights aus den Case-Studies mitgenommen. Ich hätte also auch kein Problem damit, ein Format zu besuchen, bei dem ausschließlich Case-Studies vorgestellt werden und im Anschluss ausführlich mit den Referenten diskutiert werden kann.

Gruß, binstins

Björn Instinsky



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